Die Ernährung deines Hundes ist ein zentrales Thema, das viele Hundehalter beschäftigt. Es gibt unzählige Meinungen, Ratschläge und Mythen darüber, was Hunde fressen sollten und was nicht.
In diesem Artikel werde ich einige der häufigsten Ernährungsmythen aufdecken und dir erklären, was dein Hund wirklich braucht, um gesund und glücklich zu bleiben.
Mythos 1: Hunde sind Fleischfresser und brauchen nur Fleisch
Viele Menschen glauben, dass Hunde reine Fleischfresser sind und ausschließlich Fleisch benötigen. Tatsächlich sind Hunde Omnivoren, also Allesfresser.
In der Wildnis fressen Wölfe, die nahen Verwandten unserer Haushunde, nicht nur Fleisch, sondern auch Pflanzen, Beeren und sogar den Mageninhalt ihrer Beutetiere, der oft pflanzliche Bestandteile enthält.
Dein Hund benötigt eine ausgewogene Ernährung, die nicht nur Proteine aus Fleisch, sondern auch Kohlenhydrate, Fette, Vitamine und Mineralstoffe aus verschiedenen Quellen enthält. Gemüse und Obst können eine wertvolle Ergänzung zur Ernährung deines Hundes sein und liefern wichtige Nährstoffe.
Mythos 2: Getreide ist schlecht für Hunde
Ein weit verbreiteter Mythos besagt, dass Getreide für Hunde schlecht ist und gemieden werden sollte. Während es Hunde gibt, die empfindlich auf bestimmte Getreidesorten reagieren, können die meisten Hunde Getreide problemlos verdauen.
Getreide kann eine wertvolle Energiequelle und Lieferant von Ballaststoffen sein.
Es ist wichtig, die individuellen Bedürfnisse deines Hundes zu berücksichtigen. Wenn dein Hund keine Unverträglichkeiten oder Allergien hat, spricht nichts dagegen, ihm hochwertiges Hundefutter mit Getreide zu geben.
Achte jedoch darauf, dass das Getreide nicht der Hauptbestandteil der Nahrung ist und dass das Futter insgesamt ausgewogen und hochwertig ist.
Mythos 3: Rohes Fleisch ist besser als gekochtes
Die Rohfütterung, auch bekannt als BARF (Biologisch Artgerechtes Rohes Futter), hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen. Befürworter argumentieren, dass rohes Fleisch natürlicher und gesünder für Hunde ist. Allerdings birgt die Rohfütterung auch Risiken.
Rohes Fleisch kann Krankheitserreger wie Salmonellen oder E. coli enthalten, die nicht nur für deinen Hund, sondern auch für dich und deine Familie gefährlich sein können. Zudem kann die Zubereitung von rohem Futter schwierig sein, da es wichtig ist, die richtige Balance von Nährstoffen sicherzustellen.
Gekochtes Fleisch oder kommerziell hergestelltes Hundefutter, das von Ernährungsexperten entwickelt wurde, bietet eine sichere und ausgewogene Alternative. Es eliminiert das Risiko von Krankheitserregern und stellt sicher, dass dein Hund alle notwendigen Nährstoffe erhält.
Mythos 4: Hunde dürfen keine Knochen fressen
Knochen sind ein weiteres kontroverses Thema. Es heißt oft, dass Hunde keine Knochen fressen sollten, da sie gefährlich sein können. Tatsächlich können bestimmte Knochen gefährlich sein, insbesondere gekochte Knochen, die splittern und innere Verletzungen verursachen können.
Rohknochen hingegen können für Hunde sicher und nützlich sein, da sie die Zähne reinigen und die Kaumuskulatur stärken. Wichtig ist, dass du deinem Hund nur Knochen gibst, die groß genug sind, um ein Verschlucken zu verhindern, und die nicht splittern. Sprich im Zweifel immer mit deinem Tierarzt, bevor du deinem Hund Knochen gibst.
Mythos 5: Tischreste sind eine gute Ergänzung
Viele Hunde lieben es, die Reste vom Tisch zu bekommen, und viele Hundehalter geben ihnen diese auch gerne. Allerdings sind nicht alle menschlichen Nahrungsmittel für Hunde geeignet. Einige Lebensmittel, die für uns harmlos sind, können für Hunde giftig sein, wie Schokolade, Zwiebeln, Knoblauch und Trauben.
Wenn du deinem Hund ab und zu etwas vom Tisch geben möchtest, achte darauf, dass es sich um ungewürzte und für Hunde geeignete Lebensmittel handelt. Mageres Fleisch, gekochtes Gemüse und ungesalzene Reis oder Nudeln können gelegentlich gefüttert werden, sollten aber nicht die Hauptnahrungsquelle sein.
Mythos 6: Hundefutter aus dem Supermarkt ist minderwertig
Es gibt die Vorstellung, dass Hundefutter aus dem Supermarkt generell minderwertig sei und dass nur teures Spezialfutter gut genug für deinen Hund ist. Tatsächlich gibt es sowohl hochwertige als auch minderwertige Hundefutter in allen Preisklassen und Vertriebswegen.
Wichtig ist, dass du die Inhaltsstoffe des Futters genau überprüfst und auf eine ausgewogene Zusammensetzung achtest. Hochwertiges Hundefutter sollte einen hohen Fleischanteil, gesunde Fette und eine Vielzahl von Vitaminen und Mineralstoffen enthalten.
Vermeide Futter mit übermäßig vielen Füllstoffen, künstlichen Farb- und Konservierungsstoffen.
Mythos 7: Welpen und erwachsene Hunde brauchen das gleiche Futter
Welpen haben andere Ernährungsbedürfnisse als erwachsene Hunde. Sie benötigen mehr Energie, Proteine und bestimmte Nährstoffe, um gesund zu wachsen. Welpenfutter ist speziell auf diese Bedürfnisse abgestimmt und sollte bis zum Erreichen des Erwachsenenalters gefüttert werden.
Ebenso haben ältere Hunde andere Bedürfnisse und können von speziellem Seniorenfutter profitieren, das auf ihren geringeren Energiebedarf und eventuelle gesundheitliche Probleme abgestimmt ist. Achte darauf, das Futter entsprechend dem Lebensabschnitt deines Hundes auszuwählen.
Mythos 8: Nahrungsergänzungsmittel sind immer notwendig
Nahrungsergänzungsmittel können bei bestimmten gesundheitlichen Problemen sinnvoll sein, aber sie sind nicht immer notwendig. Ein gesundes und ausgewogenes Hundefutter sollte alle notwendigen Nährstoffe enthalten. Die übermäßige Gabe von Ergänzungsmitteln kann im schlimmsten Fall schädlich sein.
Bevor du deinem Hund Nahrungsergänzungsmittel gibst, solltest du dies mit deinem Tierarzt besprechen. Er kann dir sagen, ob und welche Ergänzungen für deinen Hund sinnvoll sind.
Fazit
Die Ernährung deines Hundes sollte auf seine individuellen Bedürfnisse abgestimmt sein und eine ausgewogene Mischung aus Proteinen, Kohlenhydraten, Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen enthalten.
Lasse dich nicht von Mythen und Halbwahrheiten verunsichern. Informiere dich gründlich und sprich bei Unsicherheiten immer mit deinem Tierarzt.
Dein Hund wird es dir danken, wenn du ihm eine gesunde und ausgewogene Ernährung bietest. So bleibt er gesund, fit und glücklich und kann sein Leben in vollen Zügen genießen.