Barfen, also die biologisch artgerechte Rohfütterung, ist eine Fütterungsmethode für Hunde, die immer beliebter wird. Sie basiert darauf, deinen Hund mit rohen und natürlichen Zutaten zu ernähren, ähnlich wie es seine Vorfahren, die Wölfe, getan haben.
Barfen kann viele Vorteile für die Gesundheit deines Hundes haben, erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und Vorbereitung.
In diesem Artikel erfährst du, wie du das Barfen leicht umsetzen kannst und welche Schritte du beachten solltest, um deinem Hund eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu bieten.
Was ist Barfen?
Barfen steht für "Biologisch artgerechtes rohes Futter" oder "Bones and Raw Food". Das Konzept dahinter ist, den Hund so zu ernähren, wie es seiner natürlichen Ernährung entspricht. Dies bedeutet hauptsächlich rohes Fleisch, Knochen, Innereien sowie Obst und Gemüse.
Ziel ist es, eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten, die alle notwendigen Nährstoffe enthält, die dein Hund benötigt.
Vorteile des Barfens
Gesundheitliche Vorteile
Barfen kann zahlreiche gesundheitliche Vorteile für deinen Hund bieten. Zu den häufigsten gehören:
- Bessere Zahngesundheit: Das Kauen auf rohen Knochen kann helfen, die Zähne deines Hundes sauber zu halten und Zahnsteinbildung zu verhindern.
- Gesunde Haut und glänzendes Fell: Die natürlichen Öle und Nährstoffe im rohen Fleisch fördern eine gesunde Haut und ein glänzendes Fell.
- Mehr Energie: Viele Hundebesitzer berichten, dass ihre Hunde nach dem Wechsel zu einer Rohfütterung energiegeladener und aktiver sind.
- Bessere Verdauung: Barfen kann die Verdauung verbessern und zu kleineren, festeren Stuhlgängen führen.
Natürliche Ernährung
Durch das Barfen erhält dein Hund eine Ernährung, die seiner natürlichen Lebensweise näherkommt. Dies kann dazu beitragen, Allergien und Unverträglichkeiten zu vermeiden, die oft durch industrielle Futtermittel verursacht werden.
Planung und Vorbereitung
Beratung und Recherche
Bevor du mit dem Barfen beginnst, ist es wichtig, sich gründlich zu informieren und gegebenenfalls einen Tierarzt oder Ernährungsberater zu konsultieren.
Sie können dir helfen, einen Ernährungsplan zu erstellen, der auf die spezifischen Bedürfnisse deines Hundes abgestimmt ist.
Die richtigen Zutaten
Eine ausgewogene Barf-Mahlzeit besteht aus verschiedenen Komponenten:
- Fleisch: Hauptbestandteil der Barf-Diät. Verwende verschiedene Fleischsorten wie Rind, Huhn, Lamm oder Pute.
- Knochen: Rohe Knochen liefern Kalzium und andere wichtige Mineralien. Verwende nur rohe Knochen, da gekochte Knochen splittern können.
- Innereien: Leber, Nieren und andere Innereien sind wichtige Nährstoffquellen.
- Gemüse und Obst: Diese liefern Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien. Geeignet sind z.B. Karotten, Zucchini, Äpfel und Beeren.
- Zusätze: Manchmal sind Nahrungsergänzungen notwendig, um die Ernährung zu komplettieren, wie Fischöl für Omega-3-Fettsäuren oder Algen für Jod.
Die richtige Menge
Die Menge des Futters hängt vom Gewicht, Alter, Aktivitätsniveau und Gesundheitszustand deines Hundes ab. Als Faustregel kannst du etwa 2-3% des Körpergewichts deines Hundes als tägliche Futtermenge ansetzen. Ein 20 kg schwerer Hund benötigt also etwa 400-600 Gramm Futter pro Tag.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Barfen
1. Vorbereitung der Zutaten
Achte darauf, dass die Zutaten frisch und von hoher Qualität sind. Fleisch und Knochen sollten am besten von einem vertrauenswürdigen Metzger oder einem speziellen Barf-Shop stammen. Obst und Gemüse solltest du gründlich waschen und gegebenenfalls klein schneiden oder pürieren, damit dein Hund sie besser verdauen kann.
2. Zusammenstellung der Mahlzeiten
Stelle sicher, dass jede Mahlzeit ausgewogen ist und alle notwendigen Komponenten enthält. Eine typische Barf-Mahlzeit könnte folgendermaßen aussehen:
70% rohes Fleisch
10% rohe, fleischige Knochen
10% Innereien
10% Gemüse und Obst
3. Lagerung
Bereite die Mahlzeiten am besten im Voraus zu und friere sie portionsweise ein. Das erleichtert die Fütterung und stellt sicher, dass du immer eine frische Mahlzeit zur Hand hast. Verwende geeignete Behälter oder Gefrierbeutel und beschrifte sie mit dem Datum, um die Haltbarkeit zu überwachen.
4. Fütterung
Lass das gefrorene Futter vor der Fütterung vollständig auftauen. Achte darauf, dass das Futter Raumtemperatur hat, bevor du es deinem Hund gibst. Das verhindert Verdauungsprobleme und macht die Mahlzeit schmackhafter.
Häufige Fragen und Probleme beim Barfen
Was tun bei Allergien?
Wenn dein Hund allergisch auf bestimmte Fleischsorten reagiert, wechsle zu einer anderen Proteinquelle. Häufig sind Huhn und Rind problematisch, während Lamm oder Kaninchen besser vertragen werden. Beobachte die Reaktionen deines Hundes genau und passe den Futterplan entsprechend an.
Knochen und Verletzungsgefahr
Viele Hundebesitzer haben Bedenken bezüglich roher Knochen. Solange die Knochen roh und nicht gekocht sind, sind sie in der Regel sicher. Achte darauf, geeignete Knochen zu wählen, die nicht zu klein oder zu groß sind, um Verletzungen zu vermeiden.
Ergänzungen und Vitamine
Manchmal sind zusätzliche Vitamine und Mineralstoffe notwendig, um eine vollständige Nährstoffversorgung zu gewährleisten. Sprich mit deinem Tierarzt über geeignete Nahrungsergänzungen und füge sie bei Bedarf dem Futter hinzu.
Fazit
Barfen kann eine großartige Möglichkeit sein, deinem Hund eine natürliche und gesunde Ernährung zu bieten. Durch die richtige Planung, Auswahl der Zutaten und Vorbereitung der Mahlzeiten kannst du sicherstellen, dass dein Hund alle notwendigen Nährstoffe erhält und von den gesundheitlichen Vorteilen des Barfens profitiert. Denke daran, dich gründlich zu informieren und bei Bedarf Expertenrat einzuholen, um die beste Ernährung für deinen Hund zu gewährleisten. Mit etwas Geduld und Engagement kannst du das Barfen leicht umsetzen und deinem Hund ein glückliches und gesundes Leben ermöglichen.