Der Besuch beim Tierarzt kann sowohl für dich als auch für deinen Hund stressig sein. Unbekannte Gerüche, fremde Menschen und ungewohnte Situationen können deinen Vierbeiner nervös machen.
Doch es gibt viele Wege, um den Tierarztbesuch entspannter und angenehmer zu gestalten. In diesem Artikel erfährst du, wie du deinen Hund auf den Tierarztbesuch vorbereiten kannst, was du währenddessen tun solltest und wie du ihm nach dem Besuch helfen kannst, wieder zur Ruhe zu kommen.
Vorbereitung auf den Tierarztbesuch
Positive Assoziationen schaffen
Bereits im Vorfeld kannst du deinem Hund helfen, positive Assoziationen mit dem Tierarzt und der Praxis zu entwickeln. Besuche die Praxis, ohne dass eine Behandlung ansteht.
Lass deinen Hund den Warteraum erkunden und gib ihm dabei Leckerlis oder sein Lieblingsspielzeug. So lernt er, dass der Ort nicht unbedingt mit unangenehmen Erfahrungen verbunden ist.
Gewöhnung an die Transportbox
Wenn dein Hund in einer Transportbox zum Tierarzt gebracht wird, solltest du ihn rechtzeitig daran gewöhnen. Stelle die Box offen in der Wohnung auf und lege ein bequemes Kissen oder seine Lieblingsdecke hinein.
Belohne deinen Hund, wenn er von sich aus in die Box geht, und lass ihn dort auch mal fressen oder schlafen.
Tierarztspiel zu Hause
Simuliere zu Hause kleine Untersuchungen, um deinen Hund an das Gefühl von Berührungen und Untersuchungen zu gewöhnen. Schaue ihm in die Ohren, untersuche seine Pfoten und öffne vorsichtig sein Maul.
Belohne ihn nach jeder „Untersuchung“ mit einem Leckerli und viel Lob. So wird er diese Handlungen beim Tierarzt besser akzeptieren.
Stressfreie Anreise
Plane die Anreise zum Tierarzt so, dass du genügend Zeit hast und nicht in Eile gerätst. Achte darauf, dass dein Hund während der Fahrt sicher und bequem untergebracht ist.
Wenn dein Hund an das Autofahren nicht gewöhnt ist, übe es in kleinen Schritten, indem du ihn erst kurze Strecken mitnimmst und diese allmählich verlängerst.
Während des Tierarztbesuchs
Ruhe bewahren
Dein Hund spürt deine Emotionen. Wenn du ruhig und entspannt bleibst, wird auch er sich wohler fühlen. Sprich in einer ruhigen und beruhigenden Stimme mit ihm und vermeide hektische Bewegungen.
Ablenkung
Nimm das Lieblingsspielzeug oder besonders leckere Snacks mit in die Praxis, um deinen Hund abzulenken und zu beruhigen. Kauen kann eine beruhigende Wirkung auf Hunde haben, also ein Kauknochen oder ein spezielles Kauspielzeug kann hilfreich sein.
Nähe und Sicherheit
Bleibe bei deinem Hund, wenn er untersucht wird, und halte ihn sanft fest. Deine Anwesenheit gibt ihm Sicherheit. Einige Hunde fühlen sich wohler, wenn sie ihren Besitzer sehen und spüren können, während sie untersucht werden.
Belohnung
Belohne deinen Hund während des Tierarztbesuchs häufig. Das kann in Form von Leckerlis, Lob oder Streicheleinheiten geschehen. Jede positive Erfahrung trägt dazu bei, dass dein Hund zukünftige Besuche gelassener angeht.
Nach dem Tierarztbesuch
Ruhe und Erholung
Gib deinem Hund nach dem Besuch beim Tierarzt genügend Zeit zur Erholung. Ein ruhiger Spaziergang oder ein Nickerchen zu Hause kann ihm helfen, den Stress abzubauen.
Vermeide es, direkt danach anstrengende oder aufregende Aktivitäten zu unternehmen.
Positive Verstärkung fortsetzen
Setze die positive Verstärkung auch nach dem Tierarztbesuch fort. Belohne deinen Hund für sein gutes Verhalten und schenke ihm extra Aufmerksamkeit. So bleibt die Erfahrung positiv in Erinnerung.
Beobachtung
Beobachte deinen Hund in den Stunden und Tagen nach dem Tierarztbesuch genau. Achte darauf, ob er ungewöhnliches Verhalten zeigt, wie z.
B. übermäßiges Lecken an der Stelle, wo eine Injektion gegeben wurde, oder ob er besonders ruhig oder zurückgezogen wirkt. Kontaktiere bei Bedenken deinen Tierarzt.
Training fortsetzen
Die Vorbereitung auf den nächsten Tierarztbesuch sollte nicht erst kurz vor dem Termin beginnen. Fortlaufendes Training zu Hause kann helfen, deinen Hund langfristig auf Besuche beim Tierarzt vorzubereiten. Übe regelmäßig die „Tierarztspiele“ und wiederhole gelegentlich Besuche in der Praxis ohne Behandlung.
Besondere Tipps für ängstliche Hunde
Beruhigungsmittel und Pheromone
In Absprache mit deinem Tierarzt können Beruhigungsmittel oder Pheromonsprays helfen, besonders ängstliche Hunde zu beruhigen. Es gibt auch spezielle Halsbänder, die Pheromone abgeben und eine beruhigende Wirkung haben können.
Professionelle Hilfe
Manchmal ist die Angst eines Hundes so stark, dass professionelle Hilfe notwendig ist. Ein Hundetrainer oder Verhaltenstherapeut kann individuelle Trainingspläne erstellen, um deinem Hund zu helfen, seine Angst zu überwinden.
Geduld und Einfühlungsvermögen
Gib deinem Hund die Zeit, die er braucht, um sich an die Besuche beim Tierarzt zu gewöhnen. Sei geduldig und einfühlsam. Jeder Hund ist anders und es kann unterschiedlich lange dauern, bis er seine Angst überwunden hat.
Fazit
Ein entspannter Tierarztbesuch beginnt bereits zu Hause mit der richtigen Vorbereitung und endet nicht, sobald ihr die Praxis verlassen habt. Mit Geduld, positiver Verstärkung und gezieltem Training kannst du deinem Hund helfen, den Besuch beim Tierarzt als weniger stressig zu erleben. Denke daran, dass deine eigene Ruhe und Gelassenheit maßgeblich dazu beitragen, wie dein Hund die Situation wahrnimmt.
Je mehr positive Erfahrungen dein Hund mit dem Tierarztbesuch verbindet, desto entspannter wird er in Zukunft damit umgehen können. So bleibt dein Vierbeiner nicht nur körperlich gesund, sondern auch mental ausgeglichen.